Ausgangslage: Menschen erhalten Briefe, müssen Anträge ausfüllen, brauchen einen Internetzugang, um sich zu registrieren oder Verträge abzuschließen. Die Bearbeitung dieser Aufgaben kann an einem fehlenden Computer oder Drucker scheitern, aber auch an einem Verständnis von deutscher Bürokratie (Stichwort Rundfunkgebühren) oder deutscher Behördensprache (Stichwort Amtsdeutsch). Potentielle Themen können sein:

  • Bewerbungen und Lebenslauf
  • Amtsbriefe erklären und ggf. reagieren
  • Formulare, Anträge ausfüllen
  • Anrufe / Terminvereinbarungen

Dabei sollen Menschen empowert werden, sich selbst zu helfen, indem z.B. ein Computer zur Verfügung gestellt wird oder ein Dokument ausgedruckt werden kann. Aber auch indem sie die Anträge selbstständig ausfüllen und von den Unterstützer:innen nur korrigiert wird. Und Stück für Stück Menschen zu befähigen, selbstwirksam zu handeln, sich selbst zu professionalisieren und ggf. anderen Menschen des eigenen Umfelds weiterzuhelfen. Diese Beratung und Unterstützung nur durch professionelle Sozialarbeiter:innen durchzuführen, wäre zu wenig. Auch in Schwerin leben wir in einer Segregation der Gesellschaft, die sich auch anhand von Stadtteilen zeigt. Der demokratische Mehrwert dieses Projekts kann neben der Unterstützung in alltäglichen Problemlagen und der Verstetigung von Fähigkeiten der Aufsuchenden, darin liegen, dass ehrenamtlich Tätige, die neben dem Studium, der Arbeit oder in der Rentenzeit sich zur Verfügung stellen, diese Aufgaben gemeinschaftlich zu lösen. Diese Ehrenamtlichen sollen sich bereit erklären, wöchentlich Zeit zu nehmen, um für 2 Stunden Menschen in diesem Lese- und Schreibservice zu unterstützen. Optimal wäre es, wenn in dieser festgelegten Zeit mehrere Ehrenamtliche und eine professionelle Person anwesend wären, um sich ggf. gegenseitig zu unterstützen, aber auch schwierige Fälle an Profis abgeben zu können. Zur Auswahl der Ehrenamtlichen sollte ein Gespräch stattfinden, bestimmte Leitlinien der Gesprächsführung besprochen werden, 1 – 2 Weiterbildungen und fortlaufend eine Betreuung / Ansprechperson möglich sein. Die Anbindung sollte am sinnvollsten an eine:n Träger:in sein, die bereits in Kontakt mit potentiellen Klient:innen ist und eine gewisse Infrastruktur (Büro, technische Ausstattung Laptop/Drucker, Papier) vorhanden sein.